Buchtipps

Wie gesagt, ist es einer meiner wesentlichen Professionen zu schreiben. Und das gilt nicht nur für die Projekte meiner Auftraggeber. Auch, wenn mich selbst etwas interessiert oder inhaltlich länger beschäftigt, mache ich da gerne ein Buch daraus. So geschehen beispielsweise bei meiner eigenen in einem Roman verarbeiteten Coming-Out Geschichte oder in einem Sachbuch über die verschiedentlichen Diskriminierungen am Arbeitsplatz. 

 

Eine Voraussetzung für gutes Schreiben ist: viel zu lesen. Daher ist dies auch eines meiner liebsten Hobbys. In Welten einzutauchen, die so gar nichts mit der eigenen Vita zu tun haben, öffnet den Horizont ungemein. Aus diesem Grund habe ich auf meinen Reisen - ganz egal, aus welchen Gründen diese stattfinden - immer mindestens ein bis zwei Romane dabei.

 

Und genau um diese geht es hier. Ich stelle euch die Bücher vor, die ich auf meinen Reisen gelesen habe. Meist haben diese einen konkreten Bezug zum Reiseort oder mindestens zum Reiseland. Aber seht oder besser lest selbst. 

 


Nacht über Lissabon von Leopoldo Brizuela

Euch wird nicht verwundern, dass ich dieses Buch in der portugiesischen Hauptstadt gelesen habe. 

 

Und es hat mich sehr bewegt, weil es sehr spannend geschrieben ist - im Stile eines Agentenromans, der zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs spielt. Es geht um Flucht, Vertreibung, Brüderlichkeit, Hilfsbereitschaft, Egoismus und Nächstenliebe. 

 

Auch historisch lernt man einiges, schließlich war Portugal zu dieser Zeit politisch im Weltgeschehen zumindest offiziell neutral und wurde selbst von einem - ich formuliere mal so - Semi-Diktator beherrscht. 

 

Die Atmosphäre des Romans erinnerst mich im Übrigen immer an den ebenfalls sehr sehenswerten Film "Casablanca", wenngleich der Ort des Geschehens ein anderer ist. 


Seit der Samba Samba ist von Paulo Lins

 

Der Roman des bekannten brasilianischen Autors spielt im Rio de Janeiro der 1920er Jahre und beschreibt sehr offenherzig, wie der mittlerweile weltbekannte Tanz rund um den Karneval entstanden ist.

 

Wer vulgäre Sprache verabscheut, wird mit diesem Buch nicht viel anfangen können, soviel sei verraten. Nichtsdestotrotz beschreibt Paulo Lins meiner Meinung nach sehr authentisch und lesenswert, inwieweit afrikanische Einflüsse für den Samba bestimmend. Er bettet das Ganze in eine sehr gut erzählte Geschichte ein, in der viele interessante zum Teil auch historische Protagonisten vorkommen.