Ende August führte es uns an die litauische Ostseeküste - und ich muss sagen, es war einfach traumhaft schön dort. Durch den Jahrhundertsommer, den es nicht nur bei uns im Deutschland, sondern im Besonderen auch im Nordosten Europas gab, lag die Wassertemperatur Anfang September noch bei über 20 Grad - normal wären fünf Grad weniger. Global warming is not a myth! Dazu eine Woche Sonnenschein und konstant zwischen 20 und 25 Grad. Das wäre auch am Mittelmeer nicht viel besser gewesen.
Genauer gesagt waren wir in Palanga, einem besonders im Baltikum und Osten Europas sehr bekannten Ferienort, ca. 40 Kilometer nördlich von Klaipeda, das vor den beiden Weltkriegen einmal zu Deutschland gehörte und damals noch Memel hieß. Palanga hat einen kleinen internationalen Flughafen mit direkten Anbindungen zum Beispiel nach Kopenhagen oder Warschau. Von Klaipeda fährt übrigens täglich eine Fähre nach Kiel, natürlich in beide Richtungen:-)
Palanga ist zum Ausspannen und Regenerieren einfach optimal: es gibt Dutzende Kilometer Rad- und Laufwege, die direkt zwischen den kilometerlangen Dünen und weißen Sandstränden sowie den Kieferwäldern verlaufen. Bekanntermaßen ist die Ostsee das Zentrum der Bernsteinverarbeitung, sodass es nicht verwundert, dass es in Palanga in einem wunderbaren Schloss mit angrenzendem sehr sehenswerten Park eines der größten Bernsteinmuseen überhaupt gibt (nicht verpassen!).
Ein Ausflug führte uns auf die Kurische Nehrung, die heute zu einem Teil zur Kaliningrader Oblast (also Russland) und zum anderen Teil zu Litauen gehört. Die Grenze befindet sich auf dem höchstens nur wenigen Kilometern breiten schmalen Land, direkt auf den weltbekannten und sehr imposanten Wanderdünen. Auf den Bildern könnte man meinen, man wäre irgendwo in den Tiefen der Sahara, oder?
Untergebracht waren wie in einem privaten Apartment in einem sehr schönen urigen Haus, der Villa Artemide, die ich nur wärmstens empfehlen kann. Wir fühlten uns sofort wie zuhause, was nicht zuletzt an unseren netten und hilfsbereiten Gastgebern lag.
Kulinarisch gibt es vieles, was man probieren kann und das dazu noch lecker schmeckt, wie die für Litauen typischen Zeppelinek. Zu der überwiegenden Hausmannkost, die ich persönlich sehr schätze:-), wird sehr viel Dill verarbeitet, aber auch diverse Kohlsorten, Fischgerichte, Eintöpfe, Kartoffeln oder Gulasch stehen auf dem Speiseplan.